Schadstoffe in der Raumluft aufspüren

20
Okt

Um Energie zu sparen, werden immer mehr Gebäude isoliert und abgedichtet. Das Problem ist jedoch, dass die Schadstoffbelastung in den Innenraum stark ansteigt, vor allem mit organischen Verbindungen, die oftmals auch als VOC bezeichnet werden. Es handelt sich bei diesen Verbindungen um schädliche Substanzen, die für das Sick Building Syndrom verantwortlich gemacht werden.
Das Sick-Building-Syndrom, auch als Krankes-Haus-Syndrom bekannt, beschreibt eine Situation, in denen Bewohner eines Gebäudes Symptome von Krankheiten, die mit zu viel Zeit in einem Gebäude verbunden zu sein scheinen, aufweisen – aber keine spezifischen Ursachen gefunden werden konnten.

Was kann Abhilfe schaffen?

Abhilfe schaffen kann ein besseres Lüftungssystem – doch woher bekommt man solch ein System? Messtechniker aus Saarbrücken haben ein europaweites Forschungsprojekt entwickelt, das sich mit preiswerten Sensorsystemen für Luftschadstoffe beschäftigt. Gebäude sollen mit ihrer Hilfe besser klimatisiert und durchlüftet werden, ohne dass man unnütz Energie verbraucht.

Projekt wird von Klimatechnikunternehmen unterstützt

Das Forschungsprojekt wird vom Bundesforschungsministerium gefördert. Weitere Partner sind mehrere Klimatechnik-Firmen und Forschungsinstitute, die sich in Deutschland, Frankreich und Portugal befinden.

Ziel des Projektes

Ziel des ganzen Projektes ist es, flüchtige organische Schadstoffe in der Innenluft mit Gassensoren zu messen. Sobald diese dann bestimmte Grenzwerte übersteigen, wird von den Klimaanlagen ganz automatisch Frischluft zugeführt – so hat dies der Professor Schütze erläutert. Die Sensorsysteme sollen mit einer ausgeklügelten Gebäudetechnik gesteuert werden, dass bei der großen Heizperiode sowie der Klimatisierung im Sommer nur wenig Energie verbraucht wird, die Räume aber trotzdem noch gut durchlüftet werden.

Gesundheitsbelastung ausgeschlossen?

Flüchtige organische Verbindungen haben oft schwerwiegende Folgen für Teppichböden, Wandfarben oder Möbel, die komplett ausgedünstet werden. Durch die regelmäßige Lüftung von Innenräumen soll laut Experte eine Gesundheitsbelastung ausgeschlossen werden. Neuartige Halbleiter-Gassensoren sollen weiter entwickelt werden, die sehr empfindlich auf Luftschadstoffe wie Formaldehyd, Benzol oder Xylol reagieren. Diese können schon bei einer Konzentration von deutlich unter einem Millionstel die Schadstoffe aufspüren. Aus diesen Gründen sollten die Sensorensysteme in jedem Raum installiert werden, dann kann das gesamte Gebäude zum Beispiel für Schlaf- oder Büroräume je nach Bedarf gelüftet werden.